Der APFEL
Der Apfel, vom Sündenfall zur Lieblingsfrucht. Wir Deutsche sind fleißige Apfelesser. 2020/2021 haben wir es auf 24 Kg verzehrte Äpfel pro Person gebracht. Eine reife Leistung. Äpfel sind fast ganzjährig zu bekommen. Dabei handelt es sich um aktuell geerntete Äpfel, um eingelagerte und um importierte Äpfel. Äpfel sind fast zu gut um wahr zu sein. Ihnen werden ein ganzes Sammelsurium an guten Eigenschaften zugeschrieben. Dazu später mehr. Je nach Quelle ist der Sortenreichtum des Apfel unterschiedlich, wir reden von 2000 bis 7000 verschiedenen Sorten. Viele davon haben nur lokale Bedeutung. Und in deutschen Läden finden sich dann doch recht wenige Sorten. Das hat mit den Anforderungen der „Herstellungs“- und Vertriebspartner zu tun. Die Erzeuger bevorzugen Sorten die günstig zu produzieren sind, will heißen der Aufwand für Pflege und Pflanzenschutz sollte gering sein, der Apfel sollte geleichmäßig und möglichst gleichzeitig reifen, und möglichst günstige Geschmackseigenschaften mitbringen. Der Handel wiederum möchte einen mittelgroßen Apfel der transportfest , wenig druckempfindlich und gut Lagerfähig ist. Der Verbraucher schließlich möchte einen mittelgroßen, schön gefärbten Apfel und interessiert sich zunehmend für ökologischen Anbau. Der Apfel sollte fest, saftig und knackig sein. Süße Sorten sind hier der Trend. Die Forderungen sind teils widersprüchlich und werden nur von wenigen Sorten erfüllt. Viele ältere, durchaus interessante Sorten erfüllen dies Ansprüche nicht. Sie beschränken sich auf eine lokale Verbreitung.
Hier wichtige Apfelsorten
die in einheimischen Läden zu finden sind.
Boskop: Ein eher unregelmäßig geformter Apfel mit rauer Schale, erfrischend säuerlich, sehr gut zum Kochen und Backen geeignet.
Breaburn: aus Neuseeland stammend, Zufallssämling, Mittelgroß und aromatisch.
Cox Orange: Festes Fruchtfleisch, hervorragendes Aroma gelblich-grüne Schale. Zum Verzehr, Kochen und Backen geeignet.
Elstar: Angenehm aromatischer Tafelapfel, als Zwischenmahlzeit geeignet.
Fuji: Eine japanische Züchtung, Spät reifend, Sehr süß und saftig, wenig Säure
Delicius, Golden und Red: Zufallssämlinge aus den USA. Beide haben ähnliche Eigenschaften, Red hat teil rötliche Schale, aromatisch als Tafelobst und Zwischenmahlzeit.
Gala Golden: Zufallszüchtung aus Neuseeland. Schale gelb mit roten Streifen. Saftig, süß und aromatisch, als Zwischenmahlzeit und zum Kochen geeignet.
Granny Smith: Zufallszüchtung aus Australien. Mittelgroße Früchte, festfleischig und aromatisch, zum Verzehr und zum Backen geeignet.
Jonagold: Gelber, an der Sonnenseite rötlich gefärbter Apfel, aromatisch, früh reifend, gut lagerfähig. Vorwiegend zum Kochen und Backen.
Pink Lady: Australische Zufallskreuzung, Saftig-süßer und lang haltbarer Tafelapfel.
Und hier noch ein Apfel etwa in der Mitte horizontal geschnitten. Hier sehen Sie die fünf Kammern des Kerngehäuse schön.
- Stiel
- – fehlt der Stiel ist der Apfel wahrscheinlich unreif gepflückt worden.
- Blüte oder Kelchgrube
- Schale
- – hier finden sich die wertvollen Inhaltsstoffe gehäuft
- Fruchtfleisch
- Druckstelle
- – einen Apfel mit Druckstelle sollten Sie zeitnah verzehren.
- Kerngehäuse
- – ist es braun so sollte der Apfel nicht verzehrt werden.
- Die Kerne
- sind vorzugsweise dunkel. Weiße Kerne weisen auf einen unreif geernteten Apfel hin.
Äpfel sind Kernobst – genauso wie die Birne und die Quitte. Granatäpfel sind mit Apfel biologisch nicht verwandt. Nach Möglichkeit sollten sie vorzugsweise Äpfel aus biologischem Anbau genießen. Schließlich schafft es ein gewöhnlicher Apfel bis zu 20 mal gespritzt zu werden, bevor er auf den Tisch zum Verzehr gelangt. Kleinere Äpfel – also Güteklasse II haben sehr viel mehr der tollen Inhaltsstoffe. Sie dürfen diese jederzeit essen. Schließlich muß ja die „EU-Apfelkommision“ nicht über guten Geschmack verfügen. Ein reifer Apfel hat eine tiefe Kelchgrube und braune Kerne. Fehlt dem Apfel der Stiel, so ist er aller Wahrscheinlichkeit nach unreif gepflückt worden. Der Fokus, welcher auf die Optik gelegt wird führt leider zu einem Apfel, der von jedem Geschmack befreit ist. Mythologisch gibt es recht viele Geschichten über Äpfel: Die „goldenen Äpfel der Hesperide“, ein Jungbrunnen für Götter, der Apfel des Sündenfall und der Apfel, mit dem Paris in der Sage um Troja die Göttin Aphrodite zur Schönsten krönte. Hingegen war der Reichsapfel ein Granatapfel. Der Apfel ist ein wirklich gesundes Obst, das (englische) Sprichwort : „Ein Apfel am Tag hält den Doktor fern“, zeigt das recht deutlich. Vielleicht sollte man heute mehr, vielleicht 2 oder 3 Äpfel am Tag essen. Morgens, als Frühstück gegessen, regt er Körpersäfte und den Geist an. Abends gegessen wirkt er entspannend. Hier wollen wir die vielen tollen Wirkungen des Apfel aufzählen.
- Äpfel unterstützen den Heilungsprozess bei einer Entzündung
- Äpfel haben Antibakterielle und Antivirale Wirkung
- Äpfel sollte man nicht kalt essen; dadurch wird der Magen und die Leber belastet
- Äpfel wirken bei Rheuma und Gicht entlastend
- Apfelschalentee hat bei Bronchialerkrankungen heilende Wirkung
- Äpfel enthalten Pektin, einen Ballaststoff der im Darm Gifte bindet
- Äpfel lindern hartnäckigen Juckreiz z.B. bei Krebserkrankungen. Ersatzweise können Sie hier Pektin verwenden.
- Äpfel wirken cholesterinsenkend
Inhaltstoff des Apfel
Die Inhaltsstoffe eines Apfel sind ein sehr weites Feld. Je nach Sorte haben wir hier Schwankungen. Ganz grob veranschlagen wir 85% Wasser, 11% Kohlenhydrate, 2% Ballaststoffe und viele andere Stoffe in jeweils kleinen Mengen. Um in den vollen Genuß der wichtigen in kleinen und kleinsten Mengen vorhandenen sekundären Pflanzenstoffe zu gelangen sollten Sie den Apfel möglichst frisch und nicht erhitzt essen. Und möglichst viele der Zellen sollten zerstört sein so daß die einzelnen Stoffe frei zugänglich sind. Hier ist eine Bircherreibe sehr hilfreich. Bitte erinnern Sie sich bei dieser Gelegenheit daran daß der Apfel seine gesunde Wirkung der Summe seiner Inhaltsstoffe verdankt. Will heißen – um Vitamin C als Beispiel zu nehmen – daß die relativ geringe Vit. C Menge eine vielfache größere Wirkung hat als reines Vitamin C. Falls es Ihnen möglich ist bevorzugen sie Alte Apfelsorten. Ok, im Handel schwer machbar, trotzdem wenn möglich… Alte Apfelsorten haben auch den Vorteil daß sie bekömmlicher sind und auch von Allergikern besser vertragen werden. Und hier noch ein Wort zur Herkunft der verzehrten Äpfel. Ob es besser ist im Frühjahr einen gelagerten – also für ein halbes Jahr gekühlten und einer künstlichen Athmosphäre ausgesetzen Apfel zu essen oder ob man das Obst aus Neuseeland, Südafrika oder Argentinien bevorzugen soll – ich kann es einfach nicht beurteilen.